Silvester – Die Welt brennt

Die Uhr schlägt Mitternacht, und der Himmel leuchtet in grellen Farben. Ein schöner Moment – doch leider mit weniger schönen Folgen. Feuerwerk und Böller gehören für viele einfach zu Silvester dazu, aber ist das ein Grund, die Nachteile zu ignorieren? Sollte man nach Alternativen suchen oder vielleicht sogar ein Verbot in Betracht ziehen?

Tierleid

Viele Wildtiere leiden unter der lauten Knallerei. Vögel können sich durch den Schreck in der Dunkelheit verirren und gegen Hindernisse fliegen oder sogar von Raketen getroffen werden. Andere Tiere wie Füchse, Biber oder Fledermäuse haben ein sehr empfindliches Gehör und können durch den Lärm Schäden davontragen. Selbst Tiere, die eigentlich im Winterschlaf sind, können aufwachen. Das kostet sie unnötig Energie, die sie dringend brauchen, um den Winter zu überstehen. Jedes Jahr werden nach Silvester tote oder verletzte Wildtiere gefunden.

Auch Haustiere haben an Silvester oft Angst. Sie hören und riechen alles viel intensiver als wir Menschen. Viele Tiere verkriechen sich, zittern oder geraten in Panik. Ein weiteres Problem ist, dass viele Menschen schon vor Mitternacht böllern und ihren Müll oft nicht gleich wegräumen. Dadurch entsteht für Tiere eine zusätzliche Gefahr – durch herumliegende Feuerwerksreste oder Böller, die noch nicht vollständig abgebrannt sind.

Gefahr für den Menschen

Aber nicht nur Tiere, auch Menschen sind an Silvester gefährdet.

Die Verletzungsgefahr ist riesig. Jedes Jahr gibt es Unfälle mit Feuerwerkskörpern – entweder, weil Menschen sie falsch benutzen oder weil sie von anderen getroffen werden. Es kann zu Verbrennungen, Gehörschäden oder sogar schweren Explosionen kommen. Immer wieder hört man von Fällen, in denen Menschen Finger oder ganze Gliedmaßen verlieren. In Berlin-Pankow wurde zum Beispiel ein Polizist von illegalen Böllern getroffen und erlitt tiefe Wunden, die fast zu einer Amputation geführt hätten.

Neben den körperlichen Schäden gibt es auch große Sachschäden. Vor allem in Städten wie Berlin eskaliert die Lage oft. Dieses Jahr wurden in Schöneberg 36 Wohnungen unbewohnbar, weil Fenster und Fassaden durch Feuerwerk beschädigt wurden. Außerdem gingen mindestens 28 geparkte Autos in Flammen auf.

Umweltschäden

Was viele vergessen: Feuerwerk ist nicht nur laut und gefährlich, sondern auch eine riesige Belastung für die Umwelt.

In Deutschland entstehen jedes Jahr rund 2.050 Tonnen Feinstaub – etwa 1.700 Tonnen davon allein durch Feuerwerkskörper. Diese winzigen Partikel sind schädlich für die Gesundheit und verschmutzen die Luft. Am 1. Januar ist die Feinstaubbelastung höher als an jedem anderen Tag im Jahr. Normalerweise liegt der Wert bei etwa 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, nach Silvester werden jedoch oft mehrere tausend Mikrogramm gemessen.

Dazu kommt noch der ganze Müll. Raketenstiele, leere Böllerbatterien und Plastikverpackungen bleiben überall liegen und müssen aufwendig entsorgt werden. Die Straßenreinigung sammelt am Neujahrstag hunderte Tonnen Silvestermüll ein – und trotzdem bleibt vieles einfach liegen.

Lösungen – was kann man tun?

Ein komplettes Verbot von Feuerwerk ist momentan eher unwahrscheinlich, aber es gibt Möglichkeiten, die negativen Folgen zu reduzieren.

Eine gute Idee wären zentrale Feuerwerke in Städten, die von Profis organisiert werden. Dadurch würde es weniger Verletzungen und Müll geben, weil nicht jeder selbst böllert. Außerdem würde nur um Mitternacht Feuerwerk gezündet und nicht schon den ganzen Tag über.

Eine andere Möglichkeit wäre eine Begrenzung, wie viel Feuerwerk jede Person kaufen darf. Allerdings wäre das schwer zu kontrollieren, und die Geschäfte würden dabei viel Geld verlieren. Außerdem würde das die Gefahren für Menschen, Tiere und die Umwelt nicht wirklich beseitigen.

In manchen Ländern, zum Beispiel in Griechenland und Zypern, gibt es bereits sogenannte „stille Böller“. Diese erzeugen weniger Lärm, weil sie mit anderen chemischen Stoffen hergestellt werden. Dadurch wären sie für Tiere weniger stressig. Angeblich sind sie auch umweltfreundlicher und sehen trotzdem genauso schön aus wie normales Feuerwerk. Allerdings bleibt die Verletzungsgefahr bestehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist Aufklärung. Viele Menschen wissen gar nicht genau, welche Probleme Feuerwerk verursacht. Besonders Jugendliche unterschätzen oft die Gefahr und werden immer wieder mit illegalen Böllern erwischt. Deshalb wäre es sinnvoll, in Schulen kurz vor Silvester über die Risiken zu informieren.

Tradition oder Gefahr?

Obwohl viele die Nachteile kennen, halten sie am Feuerwerk fest. Es gehört für sie einfach zu Silvester dazu, weil es eine lange Tradition ist. Deshalb ist ein komplettes Verbot eher unwahrscheinlich.

Aber man sollte trotzdem überlegen, wie man die negativen Folgen verringern kann. Besonders öffentliche Feuerwerke könnten eine gute Alternative sein, um Verletzungen, Müll und Umweltverschmutzung zu reduzieren.

Was denkt ihr? Seid ihr für oder gegen privates Feuerwerk? Habt ihr Ideen, wie man die Nachteile verringern könnte? Schreibt uns eure Meinung!

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