Die neuen Vertrauenslehrer sind gewählt. Juhu! Geworden sind es Herr Trippo, Herr Gensel und Herr Kreibich. Und wenn du dich jetzt fragst: „Was ist ein Vertrauenslehrer?“, „Was machen die eigentlich?“ oder „Seit wann haben wir denn Vertrauenslehrer?“, dann kann ich dir gratulieren. Du gehörst zum Durchschnitt. Ich selbst habe auch erst nach meinen beinahe 5 Jahren erfahren, dass wir so etwas wie Vertrauenslehrer überhaupt haben.
Hast du eine Ahnung, wer die „ursprünglichen“ Vertrauenslehrer waren? Nein? Das wundert mich kaum. Es ist bloß das aktuellste Beispiel für das Sozialsystem an unserer Schule. Wir haben immer gute Ideen, die jedoch durch die Umsetzung häufig scheitern.
Frage dich selbst: „Was ist Schule lasst und Schule wieder lebendig werden lassen! Für mich?“. Ich nehme an, dass deine Antwort Dinge wie Lernen, Arbeit oder Anstrengung beinhaltet. Und jetzt frage dich: „Wann beginnt Schule und wann hört sie auf?“. Die häufigste Antwort auf diese Frage ist wohl Unterrichtsbeginn und -ende. Nichts liegt dazwischen, nichts kommt danach. Das ist unfassbar schade, denn unsere Schule bietet so viele Möglichkeiten, die einfach nicht genutzt werden. Das hat vermutlich unterschiedliche Gründe.
Den Anfang machen wohl die Bewohner der Schule. Wir erledigen alle unseren Job und dann gehen wir. Doch sozial siehts eher mau aus. Man hat wenig bis keine Kontakte außerhalb seiner Klasse und seines Freundeskreises. Die Angebote von AGs werden eher selten genutzt und man hält sich nur so ungern in dem Gebäude auf wie notwendig. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, doch wäre es nicht schön, wenn die Schule auch nachmittags mit Leben gefüllt wäre? Wenn Schüler jeden Alters zusammen in der Mensa sitzen, gemeinsam lachend und spielend. Oder wenn Schüler am Nachmittag ihre Interessen verfolgen würden. Doch es scheint so wenig Angebot zu bestehen, dass man es selbst kaum wagt, initiative zu ergreifen und sich selbst zu verwirklichen.
Auch scheint uns niemand Vermitteln zu wollen, dass wir uns selbst verwirklichen können und sollten. Auch hier gibt es Ausnahmen, zum Beispiel AGs. Das TAW zum Beispiel ist eine Gruppe von verschiedensten Schülern, die unfassbar gut funktioniert und mit größter Begeisterung am nächsten Projekt arbeitet. Oder man nehme die Schülerzeitung, die einem erlaubt, sich selbst in Form von Artikeln zu verwirklichen. Auch die naturwissenschaftlichen AGs bieten so eine Möglichkeit. Doch manche wissen gar nicht, dass großes Angebot bereits existiert.
Doch vielleicht liegt es auch daran, dass wir viele wirklich tolle Ideen haben, die auf dem Papier stehen, doch in der Realität gar nicht funktionieren. Man nehme sich die Vertrauenslehrer. Kein Mensch weiß, was ihre eigentliche Funktion ist. Doch verallgemeinern sagen wir doch einfach mal, dass man sich ihnen anvertrauen können soll. Wo tut man das? Haben die einen eigenen Raum? Wann sind sie erreichbar? Oder soll ich etwa mitten auf dem Gang vor allen Schülern von meinen Problemen erzählen? Genau diese Unklarheit führt doch zu nichts.
Lasst es uns ab jetzt besser machen!